Betrug
Presseaussendung der Polizei Niederösterreich
Ein 35-jähriger Autohändler aus dem Bezirk Wiener Neustadt wurde am 9. Oktober 2025 über eine Online-Plattform auf einen hochpreisigen Pkw aufmerksam. Nach einem Telefonat mit dem vermeintlichen Verkäufer einigte man sich auf einen Kaufpreis von 70.000 Euro. Die Übergabe und der Kauf sollten am nächsten Tag in 1230 Wien stattfinden.
Noch am selben Tag suchte der 35-Jährige einen befreundeten, 47-jährigen Autohändler im Bezirk Baden auf und informierte ihn über den geplanten Kauf. Der 47-Jährige erkannte dabei sofort eine verdächtige Parallele zu einem eigenen Kauf, den er im September getätigt hatte.
Damals hatte er ebenfalls einen hochpreisigen Pkw erworben. Es stellte sich später heraus, dass dieses Fahrzeug seinem rechtmäßigen Vorbesitzer von einem bislang unbekannten Täter durch Betrug entlockt worden war. Der damalige Betrüger hatte die Überweisung des Kaufpreises mit einer gefälschten Bestätigung vorgetäuscht und den so unrechtmäßig erworbenen Pkw anschließend weiterverkauft. Der Pkw, den der 47-Jährige (gutgläubig) gekauft hatte, wurde nach erfolgter Betrugsanzeige von der Polizei ermittelt und daraufhin vorläufig sichergestellt.
Beim Kauftermin am 10. Oktober 2025 in 1230 Wien begleitete der 47-Jährige den 35-Jährigen. Vor Ort erkannte der 47-Jährige den vermeintlichen Verkäufer zweifelsfrei als jenen, damals unbekannten Täter wieder, der ihn selbst betrogen hatte. Sofort wurde die Polizei verständigt. Bedienstete der Polizeiinspektion Wiener Neudorf konnten den 28-jährigen Beschuldigten aus 1100 Wien daraufhin noch vor Ort vorläufig festnehmen.
Bei den anschließenden, umfassenden Ermittlungen durch Bedienstete der Polizeiinspektion Wiener Neudorf konnten dem Festgenommenen insgesamt neun weitere, gleichgelagerte Betrugsfälle im Zeitraum von 4. September bis 5. Oktober 2025 in den Bezirken Salzburg-Umgebung und Zell am See (Sbg), Wien Leopoldstadt und Landstraße, Graz-Umgebung (Stmk), Baden und Mödling (NÖ) sowie Wels-Land (OÖ), zugeordnet werden. Der durch diese Taten entstandene Gesamtschaden beläuft sich auf über 580.000 Euro.
Der Beschuldigte verweigerte bei seiner Einvernahme die Aussage. Er wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Die Ermittlungen zu möglichen Mittätern und weiteren ähnlichen Straftaten werden fortgesetzt.