Niederösterreich

Schlag gegen die Suchtmittelkriminalität

Schlag gegen die Suchtmittelkriminalität März 15, 2024

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Suchtgiftdelikt

insgesamt 137 Kilogramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert von insgesamt ca. 14 Millionen Euro sichergestellt

Verdacht der Einfuhr von ca. 270 Kilogramm Kokain seit ca. Jänner 2023 bis September 2023, davon ca. 137 Kilogramm Kokain in Verkehr gesetzt

Presseaussendung der Polizei Niederösterreich

Das Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Suchtmittelkriminalität, führt seit September 2023 gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt, dem Zollfahndungsamt Hamburg (D), der NAKA – Nationalen Kriminalagentur West (Nitra-SK) und dem Zollfahndungsamt der Tschechischen Republik und der GER Bayern – Nord (Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift) ein länderübergreifendes Ermittlungsverfahren gegen eine international agierende serbische und in Österreich ansässige Tätergruppe wegen internationalem Kokainschmuggel und Handel in übergroßen Mengen. Das österreichische Ermittlungsverfahren ist bei der Staatsanwaltschaft Wien anhängig.

In den vergangenen Monaten wurden durch das Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Suchtmittelkriminalität in Österreich in Zusammenarbeit mit

• dem Bundeskriminalamt, Büro 3.3.1 (Referat Heroin, Kokain, Cannabis) und Büro 3.1 (Referat Organisierte Kriminalität)

• der Direktion für Sondereinheiten des Bundesministeriums für Inneres

• dem Landeskriminalamt Salzburg – Assistenzbereich 05 – Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS)

• dem Landeskriminalamt Salzburg – Ermittlungsbereich Suchtgiftkriminalität

• dem Landeskriminalamt NÖ – Assistenzbereich 07 – Tatortgruppe

• dem Landeskriminalamt NÖ – Assistenzbereich 05 – Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS)

• dem Landeskriminalamt NÖ – Assistenzbereich 08 – Kriminalpolizeiliche Untersuchungsstelle (KPU)

• dem Zollamt Wien

• dem Einsatzkommando COBRA

• der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA)

umfangreiche Ermittlungen gegen vier in Österreich aufhältige, serbische Beschuldigte im Alter von 23, 41 und 45 (2 Personen) Jahren durchgeführt.

Am 14. September 2023 wurde am Hamburger Hafen von Bediensteten des Zollfahndungsamtes (ZFA) Hamburg ein Container eines Frachtschiffes aus Bolivien einer Kontrolle zugeführt. Der Container war mit insgesamt 17 Paletten mit zahlreichen Holzdielen (Teakholzbrettern) beladen und an einen der beteiligten serbischen Beschuldigten, an eine Adresse in Bratislava, adressiert. Des Weiteren war am Lieferschein eine angemeldete österreichische Rufnummer einer Kontaktperson aus Günselsdorf, Bezirk Baden, angeführt.

Der Container wurde in Hamburg geröntgt, wobei in Teilen der Beladung ‚Unregelmäßigkeiten‘ erkannt wurden. Nach der Entladung der Fracht wurden 115 dieser bedenklichen Holzdielen entnommen und einzeln geröntgt. Dabei konnte festgestellt werden, dass diese Bretter von vorerst unbekannten Tätern präpariert waren und sich pro Brett insgesamt sechs ausgehölte Kammern befanden. Durch die Bediensteten des ZFA Hamburg wurde eines dieser Bretter mechanisch geöffnet und sechs Packungen mit insgesamt ca. 1,2 Kilo Kokain sichergestellt. Die weiteren Bretter wurden geröntgt, wobei aufgrund der Beschaffenheit der Bretter davon auszugehen war, dass es sich bei den 115 Brettern um eine verbaute Gesamtmenge von 115 bis 135 Kilogramm Kokain handeln dürfte.

Die Bretter mit Kokain wurden sichergestellt und der Container mit dem Rest der unbedenklichen Bretter wieder beladen und verschlossen. Im Anschluss wurde der Transport über den Güterschienenverkehr von Hamburg mit dem Ziel Bratislava fortgesetzt und durch das ZFA Hamburg die beteiligten Behörden in der Tschechischen Republik, Österreich und Slowakei informiert.

Durch umfangreiche Ermittlungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich konnten mehrere Tatverdächtige im Bundesgebiet festgestellt werden.

Durch mehrtägige kooperative Observationsmaßnahmen der slowakischen und österreichischen Ermittlungseinheiten konnten die vier angeführten Beschuldigten am 27. September 2023 in Bratislava beim Entladen des zuvor gelieferten Containers beobachtet werden. In den Abendstunden des 27. September 2023 traten die Beschuldigten, nach mehrstündigen Abladearbeiten, ihre Rückreise von Bratislava nach Wien an und wurden am Grenzübergang Kittsee bzw. im Stadtgebiet von Wien durch Beamte des Landeskriminalamtes Niederösterreich festgenommen.

Im Anschluss erfolgten mehrere Durchsuchungen der Wohn- und Kontaktadressen der Beschuldigten, wobei eine ‚Bunkerwohnung‘ der Tätergruppe in 1120 Wien ermittelt werden konnte. In dieser Bunkerwohnung konnten noch weitere 11 Packungen mit insgesamt ca. 2,5 Kilogramm Kokain aufgefunden werden, welches aufgrund der Beschaffenheit vermutlich von einer vorausgegangenen Lieferung stammte.

Außerdem wurde ein Kokainlabor in Kottingbrunn, Bezirk Baden, welches sich in einer Werkstatt befand, ermittelt werden, in welchem das von der Tätergruppe geschmuggelte Kokain verbracht und verarbeitet wurde bzw. hätte werden sollen.

Die Beschuldigten zeigten sich bei den Einvernahmen nicht geständig, bzw. verweigerten die Aussagen.

Gegen einen festgenommenen Beschuldigten bestand seit 2013 ein nationaler Haftbefehl wegen zehnfachen schweren Postraubes in Wien durch eine mehrköpfige serbische Tätergruppe. Dieser hielt sich über zehn Jahre mit geändertem Namen im Bundesgebiet auf.

Alle vier Beschuldigten wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert.

Weitere internationale Ermittlungsmaßnahmen:

Nach umfangreichen Ermittlungen wurde durch die Staatsanwaltschaft Wien im Zuge einer Europäischen Ermittlungsanordnung (EEA) zur Sicherstellung der weiteren 115 Teakholzbrettern mit verbautem Kokain an die deutschen Justizbehörden übermittelt. Die insgesamt 115 Teakholzbretter wurden am 21. November 2023, bei der GER Bayern Nord in Nürnberg von Kollegen des Zollfahndungsamt Hamburg an das Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Suchtmittelkriminalität, übergeben und in weiterer Folge durch deutsche Spezialkräfte bzw. durch das EKO Cobra überwacht, nach Österreich verbracht.

Die 115 Teakholzbretter wurden bei der Kriminalpolizeilichen Untersuchungsstelle des Landeskriminalamtes Niederösterreich durch aufwendige Handarbeit zerlegt bzw. wurde das Kokain aus den Teakholzbrettern extrahiert und untersucht.

Nach der qualitativen und quantitativen Untersuchung wurde festgestellt, dass es sich hierbei um insgesamt um 134 Kilogramm Kokain mit ca. 85% Reinheit (Base) handelt.

Des Weiteren wurde am 29. November 2023 aufgrund einer EEA der Staatsanwaltschaft Wien die Zieladresse des Containers in Bratislava durch Bedienstete der NAKA West im Beisein von Beamten des Landeskriminalamtes Niederösterreich durchsucht. Dabei konnten weitere Paletten mit Teakholzbrettern sowie Beweismittel aufgefunden und sichergestellt werden.

Im Anschluss der Durchsuchung wurden 6 Paletten mit Teakholzbrettern von Bratislava nach Österreich verbracht, und am Zollamt Wien durch Beamte des österreichischen Zoll geröntgt. Dabei konnte noch ein Brett mit ca. 1,2 Kilogramm Kokain festgestellt und sichergestellt werden.

Zu den vier von den Ermittlern des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Suchtmittelkriminalität, festgenommenen vier serbischen Beschuldigten wurden im Zuge der Ermittlungen rund um den Kryptomessengerdienst Sky ECC durch die Arbeitsgemeinschaft ACHILLES (kurz: AG ACHILLES) durch das Bundeskriminalamt (Operation SOUTH BREEZE) Verbindungen erkannt und weitere fünf Personen (vier serbische und ein österreichischer Staatsbürger), welche unter anderem die Lieferung der rund 137 kg Kokain organsiert haben, festgenommen. Diese Verbindung konnte durch die Festnahme und durch vollzogene Hausdurchsuchungen im Dezember 2023 in Portugal unter Teilnahme der Zielfahndung des Bundeskriminalamtes sowie Beamten der AG ACHILLES durch Auffindung von Aufzeichnungen erhärtet werden. Somit wurden gesamt neun Personen festgenommen. Ein zehnter Tatverdächtigen ist zur Festnahme ausgeschrieben. Ermittlungen zu weiteren Hintermänner laufen auf Hochtouren. Die nun zehn Beschuldigten sind verdächtig, zwischen 300 kg und 800 kg Kokain Suchtmittel in das Bundesgebiet eingeführt, bzw. dessen Vertrieb organisiert zu haben.

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