Steiermark

Weltfahrradtag 2021: Eine Bilanz

Weltfahrradtag 2021: Eine Bilanz Juni 2, 2021

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Steiermark
Steiermark. – Während der „Fahrrad-Boom“ ungebrochen anhält, steigt auch die Zahl der Fahrradunfälle weiter an – vor allem mit E-Bikes. Und auch bei Dieben bleiben Fahrräder, trotz Rückgang der Eigentumsdelikte in Pandemiezeiten, weiterhin hoch im Kurs. In Graz steht hingegen die Fahrradpolizei bereits mehr als einen Monat im Einsatz. – Eine Bilanz der steirischen Polizei anlässlich des Weltfahrradtages am 3. Juni 2021.

Erst vergangenes Wochenende kam es auf steirischen Straßen zu mehreren Verkehrsunfällen mit beteiligten Radfahrern. Während in St. Ruprecht an der Raab (Bez. WZ) ein erst 14-jähriger Radfahrer beim Überqueren der Bundesstraße (B64) mit einem herannahenden Pkw kollidierte, fahndet die Grazer Polizei nach wie vor nach dem bislang unbekannten Lenker eines weißen Kastenwagens. Dieser soll einen Radfahrer (51) beim Überholmanöver in der Andritzer Reichsstraße zu Sturz gebracht haben. In Stubenberg am See (Bez. HF) hingegen kam ein 37-jähriger Radfahrer aus Tirol – als erstes Todesopfer auf einem Fahrrad in diesem Jahr – ums Leben. Ein entgegenkommender und schwer alkoholisierter Pkw-Lenker (46) hatte den jungen Tiroler frontal erfasst. Der Pkw-Lenker besaß keine Lenkberechtigung.

Verkehrsstatistik: Anstieg bei Fahrradunfällen

Während 2020 bei fast allen Verkehrsarten ein Rückgang an verletzten oder getöteten Personen festzustellen war, stieg die Zahl der verunglückten Radfahrer:innen bundesweit um mehr als 14% an. Das entspricht einem Plus von drei verunglückten Radfahrern pro Tag und damit dem Höchstwert der letzten 30 Jahre. Allein in der Steiermark gab es im Vorjahr insgesamt 1.316 Fahrrad-Unfälle. Dabei wurden 1.324 Personen verletzt und vier getötet (2019: 1.139 Unfälle, 1.133 Verletzte, vier Tote). In 906 dieser Fälle galten Radfahrer:innen als Hauptunfallverursacher. Als Unfallursache lag „Unachtsamkeit/Ablenkung“ (411), vor „nichtangepasster Geschwindigkeit“ (201) und „Vorrangverletzungen“ (80), an oberster Stelle.

E-Bikes auf dem Vormarsch

Mit 200.000 verkauften E-Bikes lag der Anteil an elektrisch betriebenen Fahrrädern 2020 laut dem Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) erstmals bei über 40%. Dies schlägt sich auch in der Verkehrsstatistik nieder: Die Zahl der verletzten E-Bike-Fahrer nimmt seit Jahren rasant zu. Bereits jeder vierte verletzte Radfahrer war 2020 in Österreich mit einem E-Bike unterwegs, ebenso knapp 60% der tödlich verunglückten Radfahrer. Während es in der Steiermark im Jahr 2018 noch 123 Unfälle mit E-Bikes gab, scheinen im Vorjahr bereits 292 – und damit deutlich mehr als doppelt so viele – Unfälle mit Elektrofahrrädern in der Statistik auf.

Steigende Nachfrage auch bei Dieben

Auch wenn die Eigentumskriminalität in der Steiermark im vergangenen Jahr neuerlich gesunken ist (-22,5%), so standen 2020 weiterhin Fahrräder bei Dieben hoch im Kurs. Mit insgesamt 1.686 Fahrraddiebstählen verzeichnete die Steiermark 2020 zwar einen Rückgang von 379 angezeigten Straftaten (-18,4%), im Vergleich zu übrigen Eigentumsdelikten befindet sich diese Zahl jedoch auf einem hohen Niveau. Lediglich 150 dieser Straftaten konnten geklärt werden (Aufklärungsquote 8,9%), zudem meist Ermittlungsansätze fehlen. Vor allem polizeilich sichergestellte Räder lassen sich oftmals nicht mehr den rechtmäßigen Besitzern zuordnen. Hier empfiehlt die Kriminalprävention, neben geeigneten Sicherungsmaßnahmen, den (kostenlosen) Fahrradpass oder auch eine (meist kostenpflichtige) Registrierung des Fahrrades im Fachgeschäft.

Auch Polizei setzt auf Fahrräder

Bereits seit 2007 setzt die Grazer Polizei im Rahmen der jährlichen „Sommeroffensive“ auf Fahrräder. Seit 1. Mai des Jahres versehen insgesamt 13 speziell ausgebildete Fahrrad-Polizist:innen ihren Dienst auf zwei Rädern. Dabei können die sieben Polizisten und sechs Polizistinnen nach rund einem Monat bereits eine beachtliche Bilanz vorweisen: Allein im vergangenen Monat (Mai) erstattete die Grazer Fahrradpolizei 648 Anzeigen im Verkehrsbereich (davon 37 gegen Alkolenker) und stellte 632 Organmandate aus. Auch einen europäischen Haftbefehl konnten die Beamten bereits vollziehen, als sie einen telefonierenden Radfahrer anhielten und kontrollierten (siehe Presseaussendungen im Anhang). Noch bis voraussichtlich 31. August 2021 stehen die Fahrrad-Polizisten heuer im Einsatz.

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